KI-nderleicht Schenken: Findet ChatGPT das perfekte Weihnachtsgeschenk?

Weihnachten naht und wer sich nicht auf den Weihnachtsmann oder das Christkind verlassen möchte, muss sich selbst Gedanken zu kreativen Geschenken für die Liebsten machen. Und das ist oft nicht leicht. Was schenkt man denn dem Opa, der sich nichts wünscht (außer natürlich Zeit mit seinen Enkelkindern zu verbringen)? Dem gutverdienenden Onkel, der sich im Grunde jeden Wünsch selbst erfüllen kann? Der besten Freundin, die eigentlich schon alles hat? Wenn es doch nur einen Weg gäbe, diese unliebsamen Aufgaben an jemanden zu übertragen!

Moment, gibt es da nicht vielleicht eine Möglichkeit? Könnte man die Geschenkeberatung nicht einer KI überlassen? Kann ChatGPT bei der Wahl der perfekten Weihnachtsgeschenke helfen? Wie kreativ und individuell empfiehlt der Bot? Wir haben es ausprobiert und ChatGPT zu unserem persönlichen Weihnachtselfen gemacht.

ChatGPT  –  Weihnachtself mit Datenschutz-Einschränkungen

Vor Beginn unseres Tests haben wir uns noch einmal schlau gemacht, wie es um Datenschutz bei ChatGPT bestellt ist. Dabei sind wir recht schnell wieder auf den Hinweis gestoßen, dass ChatGPT alle eingegebenen Daten speichert, um die KI weiter zu trainieren und zu verbessern. Persönliche Daten mit der KI zu teilen, ist also nicht ratsam. Dabei geht es in erster Linie um Informationen wie Adressen, Bankverbindungen oder Kreditkarteninformationen. Du solltest dir aber auch zweimal überlegen, welche Daten über Familie und Freunde du wirklich mit der KI teilen möchtest.

Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden, zwar ein Geschenk für eine Person zu suchen, die wir kennen, ihren Namen haben wir jedoch geändert. So können wir am Schluss das Ergebnis beurteilen, ChatGPT kann die Informationen jedoch keiner Person zuordnen. Die erste Eingabe war sehr generisch: Wir haben ganz allgemein nach Geschenkideen gefragt, ohne besondere Spezifikationen. Dementsprechend allgemein und umfangreich fiel auch die Antwort der KI aus:

ChatGPT spuckt bekanntlich bessere Antworten aus, je detaillierter der Prompt formuliert ist. Zur Erinnerung: In der KI-Welt ist ein Prompt wie eine Frage oder Anleitung, die du einer KI gibst, damit sie dir etwas beantwortet, analysiert oder erstellt – sei es Text, Bilder oder andere Informationen. 

Da Weihnachtsgeschenke ja eine persönliche Angelegenheit sind, haben wir ChatGPT einfach nach den Informationen gefragt, die die KI benötigt, um personalisierte Empfehlungen auszusprechen. Als Antwort gab’s eine ganze Liste davon:

Alles klar, ChatGPT. Du sollst Antworten auf deine Fragen bekommen! Wir haben die zu beschenkende Person „Kim“ getauft, und ihre Hobbies, Interessen und Vorlieben genannt, um ChatGPT einen besseren Eindruck von ihr zu geben:

Und siehe da, passend zu den von uns gegebenen Informationen spuckt ChatGPT eine beachtliche Liste an möglichen Geschenken aus:

Da sind doch schon viele interessante Vorschläge und Anregungen dabei! Trotzdem fällt auf, dass ChatGPT noch immer recht allgemein bleibt – besonders, wenn es um gezielte Empfehlungen, wie zu Büchern, Konzerten oder Spielen, geht. Wir haben uns also aus allen Bereichen drei Favoriten (Kochen, Malen, Garten) herausgesucht und die KI gefragt, ob sie denn in diesen Bereichen noch weitere Ideen für personalisierte Geschenke hat: 

Allesamt sehr gute Vorschläge – und wer die Wahl hat, hat die Qual. Wir entscheiden uns eine personalisierte Kochschürze. Nur was genau schreiben wir da drauf? Vielleicht kann ChatGPT ja auch dabei weiterhelfen:

Und weil Kleider ja bekanntlich Leute machen, suchen wir zu guter Letzt noch ein paar Ideen für eine schöne, passende Verpackung. Auch da hat ChatGPT einige Vorschläge:

Personalisierte Weihnachtsgeschenke finden mit  ChatGPT

Auf die Frage, ob eine KI dabei helfen kann, das perfekte Weihnachtsgeschenk für eine Person zu finden, ist unsere Antwort ganz klar: JA! Die Betonung liegt dabei aber ganz klar auf dem Wörtchen „helfen“.

Für persönliche Empfehlungen benötigt die KI Anhaltspunkte, die nur der suchende Mensch dem Tool liefern kann. Es ist also auch mit KI-Unterstützung schwierig, ein passendes Geschenk für eine Person zu finden, über die wir nicht viel wissen – dafür bräuchte auch ChatGPT den direkten Draht zum Weihnachtsmann. 

Was das Tool auf jeden Fall kann, ist Anregungen und zahlreiche Ideen zu liefern. Die Personalisierung funktioniert dabei bis zu einem gewissen Grad – es gibt keine expliziten Empfehlungen, beispielsweise zu Büchern oder Konzerten, die exakt den Geschmack der zu beschenkenden Person treffen.

Dementsprechend müssen wir viele der Vorschläge, die ChatGPT ausspuckt, selbst noch zu Ende denken. Und bei der endgültigen Entscheidung müssen wir dann doch auf unsere Erfahrungen, Emotionen und unser Bauchgefühl vertrauen – denn das kann keine KI.

Wer bei der Geschenkesuche noch völlig im Dunkeln tappt, für den kann ChatGPT den Weihnachtselfen spielen: Mit vielen erhellenden Ideen. Es zeigt sich jedoch auch erneut, dass eine KI uns Menschen zwar gut unterstützen kann, jedoch nie komplett wird ersetzen können.

Bilder: Canva, ChatGPT

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